Kunstverein Neukölln
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movimiento Ein Ausstellungsprojekt zwischen Berlin und Barcelona |
Susane Bergstaedt · Christine Berndt · Kati Gausmann · Jens Hanke
Julia Krewani · Esther Levigne · Petra Lottje · Diego Mallo · Derya Öztürk Korvin Reich · Véronique Serfass · Nikolas Spinosa · Craig Stewart |
Einladung zur Eröffnung am Freitag, 8.Juni 2012, 19.30 Uhr Ausstellungsdauer: 9. Juni bis 8. Juli 2012 |
Julia Krewani, Zirkel, 2012, kinetisches Objekt
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Der Kunstverein Neukölln realisiert mit movimiento ein Ausstellungsprojekt zwischen Berlin und Barcelona, das ganz dem Medium Zeichnung gewidmet ist. Dabei wird nicht nur eine große materielle Vielfalt deutlich. Die 13 beteiligten KünstlerInnen aus beiden Städten fragen zudem nach dem Einfluss ihres Aufenthaltsortes auf die eigene Arbeit. Sie setzen sich inhaltlich mit der räumlichen Bewegung auseinander, mit Netzwerken oder der Neustrukturierung von „Künstlerkolonien“, die anders als im frühen 20. Jahrhundert nicht mehr auf die Anwesenheit an einem bestimmten Ort begründet sind. Galt die Zeichnung den Connaisseurs und Kunsttheoretikern früherer Zeiten als Ausdruck eines intimen Schöpfungsprozesses, einer innerlichen Bewegtheit, die in den ausgearbeiteten und präsentierten Arbeiten häufig bewusst vermieden wurde, so wurde sie kaum je offiziell ausgestellt. Als Ausdruck eines privaten oder nur halböffentlichen Suchens nach künstlerischen Lösungen war sie etwas für die Privatsammlung eines Liebhabers, etwas fürs Kupferstichkabinett oder die Künstlerausbildung – aber nichts für die Ausstellungshalle. Doch längst hat sich das Blatt gewendet. Die Zeichnung behauptet sich (wohl gerade aus den eben angeführten Gründen) als selbstbewusste Kunstform, die häufig das Subjektive in den Vordergrund stellt oder ad absurdum führen möchte. In den letzten Jahren erfuhr sie auf dem Kunstmarkt und im Kunstdiskurs eine massive Aufwertung und ist auf dem Weg zur Leitgattung zeitgenössischer Kunst. KünstlerInnen entdecken im Rahmen ihrer immer häufiger gattungsübergreifenden Tätigkeit Aspekte der Zeichnung neu und fassen diese dabei immer weiter: Sie erfährt neue Zuschreibungen von Aufgaben und Formen. Trotz der immens erweiterten Vielfalt verwendeter Materialien bestehen gewisse Traditionen fort: Der Topos des Unmittelbaren, Persönlichen, des Notats krauser Einfälle (Capriccio) wird häufig gerade im Medium der erneuerten Zeichnung weitergeführt. Zeichnungen (im übertragenen Sinne) sind von einer starken persönlichen Involviertheit des Verfassers geprägt. Gerade im Zeitalter digitaler Medien und Reproduktionsprozesse erscheint die Zeichnung als Unikat (oder diskutiert doch die Funktion eines Originals), als ungekünstelter Ausdruck – nicht ohne die digitale Revolution selbst zu ironisieren. Bewegung ist also in einem doppelten, vielleicht gar mehrfachen Sinne in die Zeichenszene gekommen. Die Produktion von Zeichnungen ist häufig geprägt von einer inneren Bewegtheit und einer manuellen Bewegung eines Schreibgerätes auf einem Trägermedium. Nicht zuletzt sind auch die Künstlerinnen und Künstler mobiler geworden. Zu letzterem trägt natürlich auch die selbstverständliche Nutzung des Internets als Kommunikationsmittel und Ort neuer künstlerischer Produktion bei. Die Erfahrung eines neuen Kontextes durch die räumliche Bewegung hat einen bedeutsamen Einfluss auf die Kunstproduktion. |
Kuratiert von Christine Berndt, Petra Lottje und Korvin Reich
Kunstverein Neukölln is pleased to announce the opening of an exhibition that came about through an exchange of artists between Bar- celona and Berlin. This show, Movimiento, is devoted entirely to the notion of drawing, but is, by no means limited to pen and ink on paper. The 13 artists in this exhibition also delved into the idea of interaction between artists and move- ment in space and how this, in this day and age, no longer depends on being in a specific place. These two ideas, and increased attention in the art world to works-on-paper which are no longer, by any means, considered to be mere sketches as was once the case, are now respected as a means unto themselves, i.e. as a way of prioritising sub- jectivity. The artist leaves marks behind that reflect hand-made processes. This has taken on new meaning in our digital age in which nearly everything can be and is reproduced. Indeed, the decision to realise a drawing is, in an age when
so many artists work in a gamut of media, natu- ral. Movement plays a crucial role here: the act of making a drawing also relays a sense of mobi- lity, and a myriad of movements in more than one sense of the word, influencing how the art form continues to develop and be perceived.
Zur Ausstellung erscheint ein Katalog.
Begleitveranstaltung: Samstag, 16. Juni 2012, 19 - 22 Uhr Anlässlich des Kunst- und Kulturfestivals 48 STUNDEN NEUKÖLLN (15.-17.6.) spielt der Saxophonist Joachim Gies im kunstraum t27 über den Abend verteilt eigene Kompositionen aus dem experimentellen Bereich. Sonderöffnungszeiten zu den 48 STUNDEN NEUKÖLLN (15.-17. Juni 2012): Freitag 19.00 bis 22.00 Uhr Samstag 14.00 bis 22.00 Uhr Sonntag 14.00 bis 19.00 Uhr |
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